Mit dem Update auf Windows 11 Version 24H2 hat Microsoft eine neue Funktion namens Recall eingeführt.
Dieses KI-gestützte Feature erstellt eine visuelle Chronik der Aktivitäten des angemeldeten Nutzers. Ziel ist es, das Wiederfinden von Dateien, Webseiten und Programmen zu erleichtern. Recall erinnert an die frühere „Timeline“-Funktion aus Windows 10, geht jedoch deutlich weiter: Es nimmt in regelmäßigen Abständen Screenshots der aktiven Fenster auf, speichert diese lokal und ermöglicht eine KI-gestützte Durchsuchung der Arbeitsverläufe.
Allerdings wirft Recall erhebliche Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit auf:
- Ungewollte Erfassung sensibler Daten: Da regelmäßig Bildschirmaufnahmen gemacht werden, könnten vertrauliche Informationen wie Passwörter, private Nachrichten oder Finanzdaten unbeabsichtigt gespeichert werden.
- Zugriffsrisiken: Personen mit Zugang zum Gerät könnten Einsicht in sensible Inhalte erhalten, die durch Recall festgehalten wurden.
- Mögliche Cloud-Synchronisation: Falls die Daten in die Cloud übertragen werden, steigt das Risiko, dass Dritte darauf zugreifen könnten.
- Angriffsfläche für Schadsoftware: Cyberkriminelle könnten gezielt nach Recall-Daten suchen, um an vertrauliche Informationen wie Login-Daten zu gelangen.
So prüfen Sie, ob Recall in Windows aktiviert ist und wie Sie Recall deaktivieren können:
- Öffnen Sie das Terminal mit Administratorrechten
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Startsymbol und wählen Sie „Terminal (Administrator)“ oder „Windows PowerShell (Administrator)“ aus. Falls erforderlich, bestätigen Sie die Anmeldung als Administrator.
Recall-Status prüfen
Geben Sie im geöffneten Fenster folgenden Befehl ein und drücken Sie die Eingabetaste:
DISM /Online /Get-FeatureInfo /FeatureName:Recall
Wenn im Abschnitt „Status“ „Aktiviert“ angezeigt wird, ist Recall derzeit eingeschaltet.
Recall deaktivieren
Um die Funktion auszuschalten, geben Sie diesen Befehl ein und bestätigen Sie mit Enter:
DISM /Online /Disable-Feature /FeatureName:Recall
Nach erfolgreicher Deaktivierung können Sie das Fenster einfach schließen.
Recall in den Gruppenrichtlinien deaktivieren
Benutzerkonfiguration
- Windows-Taste + R gpedit.msc eingeben und starten.
- Richtlinien für Lokaler Computer -> Benutzerkonfiguration -> Administrative Vorlagen -> Windows Komponenten -> Windows KI
- Doppelklick auf "Speichern von Momentaufnahmen für Windows deaktivieren"
Nicht konfiguriert, oder Deaktiviert = Snapshots (Momentaufnahmen) werden durchgeführt
Aktiviert = Momentaufnahmen werden deaktiviert. Wenn Sie diese Richtlinieneinstellung aktivieren, kann Windows keine Momentaufnahmen speichern, und Benutzer können ihre bisherigen Geräteaktivitäten nicht mithilfe von "Rückruf" suchen oder durchsuchen.
Computerkonfiguration
- Richtlinien für Lokaler Computer -> Computerkonfiguration -> Administrative Vorlagen -> Windows Komponenten -> Windows KI
- Doppelklick auf "Aktivieren von Recall zulassen".
Nicht konfiguriert oder Deaktiviert bedeutet Recall ist deaktiviert.
Aktiviert bedeutet, Recall darf genutzt werden
Registryeintrag
Windows Registry Editor Version 5.00
[HKEY_CURRENT_USER\Software\Policies\Microsoft\Windows\WindowsAI]
"DisableAIDataAnalysis"=dword:00000001
Systemweit
Windows Registry Editor Version 5.00
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\WindowsAI]
"DisableAIDataAnalysis"=dword:00000001